Erziehung durch Musik

Bildungsperspektiven - die "Auber Resolution" des
Arbeitskreises der Musiklehrkräfte Musischer Gymnasien AMuG
in Bayern vom Oktober 1998

Musik praktiziert Kooperation mit anderen Fachbereichen.
Musik trägt wesentlich zu einer umfassenden Bildung bei.
Musik prägt die Entwicklung der Persönlichkeit.

Persönlichkeitsbildung

Ganzheitliche Bildung Musik bildet Verstand, Emotion und Körper.
Verstand: Musiktheorie, -geschichte, -analyse sprechen den Intellekt an.
Emotion: Singen, Musizieren und Hören wecken Sensibilität.
Körper: Bewegung, Singen und Instrumentalspiel vermitteln
Körperbewußtsein, schulen Atem und physische Fähigkeiten.
Ausdrucksfähigkeit Musik weckt und entwickelt die musikalische,
sprachliche und gestische Ausdrucksfähigkeit und Ausstrahlung.
Selbstwertgefühl Musikalische Auftritte - von Konzert bis Musical
fordern Mut und Risikobereitschaft
und tragen zur Stärkung des Selbstbewußtseins bei.
Identitätsfindung Die Entdeckung der künstlerischen Möglichkeiten und Grenzen hilft,
zu einer stimmigen Persönlichkeit mit Perspektiven
und weitem Horizont heranzuwachsen.
Geschichtsbewußtsein
Wertevermittlung
Musik macht die Werte unserer abendländischen Kultur
erleb- und nachvollziehbar.
Sinnangebot Musik stellt ein umfassendes, lebenslang wahrnehmbares Sinnangebot
für Beruf und Freizeit bereit.
Sinngebung ist ein wesentlicher Faktor der Lebensbewältigung.

Sozialverhalten

Soziale Kompetenz
Kommunikativität
Teamfähigkeit
Musik funktioniert nur in Teamarbeit, im Aufeinanderhören,
Zusammenarbeiten, in ständiger wacher Kommunikation,
im Spiel wechselnder Rollen.
Selbständigkeit
Eigenverantwortung
Musizieren in der Gruppe trägt alle,
macht aber jeden einzelnen für das Ganze verantwortlich.
Musik macht soziale Rollen verständlich.
Gesellschaftspolitische
Erziehung
Musizieren übt Gemeinschaftssinn und demokratisches Verhalten.
Modelle gewaltfreier Konfliktlösung werden realisiert.
Die
National Education Association (NEA) bestätigt:
Musikschüler greifen weniger zu Gewalt und Drogen.

Lernverhalten

Arbeitsdisziplin Musizieren funktioniert nicht ohne sie. In jeder Instrumentalstunde,
Chor- oder Orchesterprobe wird sie geübt.
Langzeitziele
Kontinuität
Musizieren lenkt den Blick über die täglichen Kurzzeitziele hinaus.
Es fördert kontinuierliches, langfristig geplantes Arbeiten.
Projektorientiertes Arbeiten Musikveranstaltungen an der Schule sind meist langfristig konzipierte Projekte.
Fachübergreifende Zusammenarbeit ist selbstverständlich.
Intelligenz Die "Bastian-Studie" in Deutschland, Untersuchungen der NEA zeigen:
Aktive Beschäftigung mit Musik erhöht die intellektuellen Fähigkeiten
auch in Sprachen und Naturwissenschaften.
Die neuesten
Ergebnisse aus Hongkong und den USA, der Bericht im "Stern".

Besondere Qualitäten des Musischen Gymnasiums

Instrumental-
unterricht
Grundlegende Spieltechniken eines Instruments werden vermittelt.
Der Unterricht fördert das Reaktions- Auffassungs- und Konzentrationsvermögen. 
Auswendigspiel unterstützt die Merkfähigkeit.
Feinmotorische Fähigkeiten werden geschult.
Kleingruppen ermöglichen eine pädagogisch intensivere Betreuung als in der Klasse.
Der Umgang mit Lob und Kritik wird direkter als im Klassenverband geübt.
Die Bewältigung von Stresssituationen (Vorspiele) wird trainiert.
Kosten Die angebotenen Instrumente können kostenlos erlernt werden.
Leihinstrumente sind vorhanden (Streich- und Blasinstrumente).
Es ist möglich, auf Instrumenten der Schule zu üben.
Vielfalt Musik verschiedenster Stilrichtungen und Arten kann musiziert werden:
Klassik bis Jazz, Barock bis Rock, Chor bis Orchester.
MRG, und dann? Ehemalige Max-Regerianer sind heute neben ihren Berufen als
Angestellte, Juristen, Ärzte, Lehrer oder Ingenieure in ihrer Freizeit musisch aktiv.
Eine bemerkenswerte Zahl von ihnen hat musikbezogene Berufe wie
Instrumentalmusiker, Musiklehrer, Kirchenmusiker oder Orgelbauer erlernt.

AMuG tagt einmal jährlich im Oktober.
2012:19./20.10. am Grünewald-Gymnasium Würzburg

Leitung: Donhauser (AM), Adamczewski (ER)
E-Mail: amug (at) pkdon (dot) de