EINLEITUNG
Klasse der Gliederfüßer mit Skorpionen, Spinnen, Weberknechten, Milben, Zecken und anderen Wirbellosen. Spinnentiere leben in der Regel räuberisch und sind landbewohnend; den Fossilbelegen zufolge gehörten sie im frühen Devon, vor nahezu 400 Millionen Jahren, zu den ersten landlebenden Tieren überhaupt. Heute gibt es etwa 60 000 Arten, die zehn Ordnungen angehören: Milben und Zecken, Geißelspinnen, Webspinnen, Weberknechte, Beintaster (Palpigradi), Pseudoskorpione, Kapuzenspinnen, Echte Skorpione, Walzenspinnen, Geißelskorpione.
2.MERKMALE
Der Körper der Spinnentiere ist zumeist in zwei Teile untergliedert. Der vordere Teil, das Prosoma, trägt die Sinnesorgane, Mundwerkzeuge und Gliedmaßen, aber keine Antennen. Das erste Paar Körperanhänge, die Cheliceren, bildet Zangen oder Giftklauen; das zweite Paar, die Pedipalpen, kann als Zange, Fühler oder Beine dienen. Die anderen Gliedmaßenpaare, in der Regel vier, dienen der Fortbewegung. Der Hinterleib, auch als Opisthosoma bezeichnet, trägt die Geschlechtsöffnung und andere Strukturen und ist gewöhnlich mit modifizierten Kiemen ausgestattet, die man Buch- oder Fächerlungen nennt. Die Nahrung wird oft teilweise oder ganz außerhalb des Körpers durch abgesonderte Flüssigkeiten verdaut und dann eingesogen.
3.VERHALTEN UND BEDEUTUNG
Spinnentiere jagen in der Regel Kleintiere wie Insekten, oftmals aus
dem Hinterhalt. Sie besitzen einfache Augen und verschiedene Strukturen,
um ihre Beutetiere zu überwältigen, etwa die segmentierten Stachel
der Skorpione oder die Spinndrüsen am Hinterleib, mit denen die Webspinnen
ihre raffinierten Insektenfallen errichten. Milben hingegen verfügen
über schwach entwickelte Fähigkeiten zur Fortbewegung und saugen
Tier- und Pflanzensäfte; Zecken sind parasitische Blutsauger. Die
meisten Spinnentiere leben einzelgängerisch, außer zur Paarungszeit;
dann kann man eine Vielzahl komplexer Verhaltensweisen beobachten. Spinnentiere
sind getrenntgeschlechtlich, und die Weibchen bewachen zuweilen die Eier
und Jungtiere, die oft auch lebend geboren werden.
Spinnentiere sind in der Regel nützlich, weil sie Schadinsekten
vertilgen; nur wenige Spinnen- und Skorpionarten sind gefährlich giftig.
Milben und Zecken befallen Menschen, Haustiere und Pflanzen und spielen
dabei auch als Krankheitsüberträger eine Rolle.
Systematische Einordnung: Spinnentiere bilden die Klasse Arachnida
im Stamm Arthropoda.
"Spinnentiere," Microsoft® Encarta® Enzyklopädie 2000. © 1993-1999 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.