Alkaloide,
chemische Sammelbezeichnung für eine Gruppe leicht alkalischer
Verbindungen, die u. a. Stickstoff enthalten und bei Einnahme unterschiedliche
physiologische Auswirkungen auf den menschlichen Organismus haben. Alkaloide
sind meist pflanzlichen Ursprungs und haben einen relativ einfachen Molekülaufbau.
In der Forschung sind derzeit fast 3 000 verschiedene Alkaloide
bekannt und in der Fachliteratur beschrieben. Das erste, 1886 synthetisch
hergestellte Alkaloid ist das Coniin bzw. 2-Propyl-Piperidin (C5H10NC3H7).
Coniin ist hochgiftig (bereits 0,2 Gramm sind tödlich) und gehört
zu den einfachsten Vertretern dieser Substanzgruppe. Mit diesem aus dem
Samen des Schierlings gewonnenen Gift wurde u. a. Sokrates getötet.
Etwa 30 der bekannten Alkaloide kommen in der Medizin zum Einsatz.
Atropin z. B., das in der Tollkirsche enthalten ist, verursacht eine Weitung
der Pupillen, Morphin stillt Schmerzen, Chinin wird zur Behandlung von
Malaria verwendet; Nikotin ist ein wirksames Insektizid und Reserpin ein
Beruhigungsmittel.