Skorbut,


 Krankheit des Menschen, die durch einen lang anhaltenden Mangel an Vitamin C (Ascorbinsäure) entsteht. Typische Kennzeichen sind zunehmendes Schwächegefühl, schwammiges, entzündetes Zahnfleisch, Zahnausfall, Schwellungen und Druckempfindlichkeit der Gelenke sowie eine Neigung zur Ekchymose, bei der das Gewebe Blut aus gerissenen Blutgefäßen aufnimmt. Die Folge dieser Blutungen ist häufig eine Anämie. Durch den Vitamin-C-Mangel resorbiert der Organismus das Material zwischen den Zellen, das als Stütze des Bindegewebes dient und die Zellen von Kapillaren, Knochen, Zahnbein und Knorpel zusammenhält; außerdem wird dieses Material auch nicht mehr in ausreichender Menge nachproduziert. Beim Erwachsenen tritt die Krankheit auf, wenn etwa sechs Monate lang überhaupt kein Vitamin C zugeführt wurde.
 Früher trat Skorbut häufig auf, wenn Seeleute auf ihren monatelangen Reisen kein frisches Gemüse zu sich nahmen; in solchen Fällen verlief die Krankheit meist tödlich. Im Jahr 1795 wurde auf die Empfehlung des schottischen Arztes James Lind an alle Schiffe der britischen Marine Limonensaft ausgegeben. Lind wusste, dass die Holländer schon seit Jahrhunderten stets Zitrusfrüchte mitführten. Bald darauf verschwand der Skorbut bei den britischen Seeleuten. Heute benutzt man gegen Skorbut keine Limonen mehr, sondern Orangen und Zitronen, denn sie enthalten noch mehr Vitamin C.