Saison 2000
Das
Jahr 2000 stellt für Claudia ein ganz besonderes Jahr dar. Trotz
einer gerade überstandenen langwierigen Verletzung, einer
Erkrankung, eines Autounfalls und des damit verbundenen
Trainingsrückstandes sind wir alle davon überzeugt, dass sich für Claudia ihr
größter Traum - die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Sydney
- erfüllen wird.
Und es hat tatsächlich geklappt!! Eigentlich forderte der DLV von seinen Athleten das zweimalige Erfüllen der jeweiligen Olympianorm (800m - 2:00,00min) bis zu den Deutschen Meisterschaften, die am 29./30. Juli in Braunschweig stattfanden. Aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen bei dieser Veranstaltung schaffte Claudia buchstäblich in letzter Sekunde die Qualifikation für Sydney. Im Vorlauf erfüllte sie mit einer Zeit von 1:59,71 min - was auch persönliche Bestzeit bedeutete - als erste deutsche Läuferin die Olympianorm. Obwohl sie im Endlauf knapp (2:00,53 min) an der Norm scheiterte, wurde Claudia für das Olympiateam des DLV nominiert. In der Folgezeit rechtfertigte sie das Vertrauen, das die Offiziellen des DLV und des NOK in sie setzten, indem sie ihre Bestzeit beim Golden League Meeting in Zürich (1:58,83 min) und beim Bayer Meeting in Leverkusen (1:58,35 min) drastisch verbesserte. Damit nimmt Claudia momentan Platz 9 auf der Weltbestenliste ein und besitzt somit reelle Chancen auf die Teilnahme am Endlauf in Sydney. |
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Zieleinlauf
bei der Deutschen Meisterschaft 2000 in Braunschweig. |
Im Folgenden die Ergebnisse von Claudias Olympiaauftritt: |
Tag |
Platzierung |
Zeit |
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Freitag, 22.09.2000 |
2. Platz im schnellsten Vorlauf und damit Qualifikation für das Halbfinale |
1:58,56 min |
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Samstag, 23.09.2000 |
6. Platz im Halbfinale bedeutet leider das Olympia-Aus |
1:59,69 min |
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Montag, 25.09.2000 |
Maria Mutola (MOZ) gewinnt die Goldmedaille vor Stephanie Graf (AUT) und Kelly Holmes (GB) |
1:56,15 min |
Halbfinale
Sydney 2000 |
Obwohl
ihre eigene Enttäuschung über das Ausscheiden im Halbfinale
recht groß war, kann Claudia mit ihrer Leistung in Sydney mehr
als zufrieden sein. Vor allem in ihrem Vorlauf hat sie
eindrucksvoll bewiesen, dass sie sich vor der Weltspitze über
800m nicht zu verstecken braucht. Ihr fehlte lediglich die Kraft,
an zwei Tagen hintereinander eine 58er Zeit zu laufen. Zudem
musste sie in ihrem äußerst stark besetzten Halbfinale ständig
auf den Bahnen zwei oder sogar drei laufen, was einen erheblichen
Mehraufwand bedeutet.
Am wichtigsten ist jedoch, dass Claudia durch ihren starken Auftritt in Sydney diejenigen eines Besseren belehrt hat, die sie im Vorfeld als 'Olympiatouristin' und 'Alibimittelstrecklerin' bezeichnet haben. So können wir nur nochmals zu dieser - trotz verkorkstem Anfang - einzigartigen Saison gratulieren und für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg wünschen. See ya in Athens !!!
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