Die Gemeine Wegwarte ist eine bis etwa
1,5 Meter hohe, mehrjährige und stark verzweigte Pflanze mit leuchtend
blauen Blütenköpfchen, stark gesägten Blättern und
tief reichenden Pfahlwurzeln. Sie stammt aus Europa und Asien, kommt aber
inzwischen weltweit vor. Die als Chicorée bezeichnete Form dieser
Art wächst zweijährig. Im ersten Jahr bildet sie eine Rosette
aus löwenzahnähnlichen Blättern, im zweiten Jahr treibt
sie einen Blütenstand. Wenn man diesen Austrieb im zweiten Frühjahr
schon frühzeitig beschattet, bleibt er gelblich weiß und besitzt
ein aromatisch zartbitteres Aroma. Dieser verdickte, junge Austrieb wird
abgeschnitten und kommt als Chicorée in den Handel, der roh gegessen
oder gedünstet zubereitet werden kann. Von bestimmten Sorten der gleichen
Pflanze stammt der Radicchio. Er wird einjährig gezogen und bildet
eine dichte Rosette mehr oder weniger stark rötlich gefärbter
Blätter, die ähnlich wie der Chicorée zart bitter schmecken.
Eine zweite Varietät der Wegwarte ist die Wurzelzichorie mit stärker
ausgebildeten, rübenartigen Wurzeln. Diese dienen in gerösteter
und gemahlener Form als Kaffee-Ersatz und werden als so genannter Zichorien-Kaffee
angeboten . Ein weiterer, wichtiger Vertreter dieser Gattung ist die Endivie,
eine Salatpflanze.
Johanniskraut ( Hypericum perforatum )
Kennzeichnend für diese Pflanzen sind ihre
kreuzgegenständigen (wechselseitig einander gegenüberstehenden),
ganzrandigen, häufig schwarz punktierten Blätter. Diese Punkte
sind die deutlich sichtbaren Drüsen, die etherische Öle ausscheiden.
Die zwittrigen, meist gelben Blüten besitzen fünf Kelch- und
Kronblätter; die meist zahlreichen Staubblätter sind häufig
in fünf Büscheln angeordnet.
Von der namensgebenden Gattung Johanniskraut oder
Hartheu kommen neun Arten auch in Mitteleuropa vor. Die häufigste
Art ist das Tüpfel-Johanniskraut, oft auch Echtes Johanniskraut genannt,
das vor allem in Magerwiesen und an Waldrändern wächst. Seine
Inhaltsstoffe werden in der Medizin zur Beruhigung nervöser Störungen
und bei Depressionen eingesetzt. US-amerikanische Forscher berichteten
1998, im Tierversuch habe sich gezeigt, dass das Verlangen süchtiger
Nagetiere nach Alkohol durch die Gabe von Johanniskraut erheblich gesenkt
werden könne.
Natternkopf
(Echium vulgare)
Die Blüte soll an den Kopf einer Natter errinnern,
der gespaltene Griffel an die "Natternzunge". Die Pflanze enthält
in
geringen Mengen Lebergifte.
Schwarzer
Nachtschatten (Solanum nigrum)
Nachtschattengewächse, große, fast weltweit
mit Schwerpunkt in Südamerika vorkommende Familie der Blütenpflanzen,
die ungefähr 90 Gattungen und 2 600 Arten umfasst. Die meisten Arten
sind krautig, selten handelt es sich um holzige Pflanzen. Zu dieser Familie
zählen viele Nutz- und Zierpflanzen, darunter Kartoffel,
Tomate, Paprika, Aubergine, Tabak, Petunie und
verschiedene Arten der namensgebenden Gattung Nachtschatten. Außerdem
enthält sie viele stark giftige Gewächse. Alle Nachtschattengewächse
enthalten giftige Alkaloide, die chemisch hauptsächlich drei verschiedenen
Typen angehören: Tropanalkaloide finden sich etwa in der Tollkirsche,
dem Stechapfel und im Bilsenkraut, Pyridinalkaloide im Tabak und Steroidalkaloide
in mehreren Nachtschatten-Arten. Eine häufig in Mitteleuropa heimische
Art, die an feuchten Wald- und Gewässerrändern vorkommt, ist
der Bittersüße Nachtschatten.
Die Blüten der Nachtschattengewächse
besitzen jeweils fünf Kelch-, Kron- und Staubblätter und einen
einzigen Stempel; die Krone ist meist stern- oder trichterförmig.
Als Frucht entwickelt sich bei den meisten Arten eine Beere. Die Blätter
der Arten dieser Familie sind recht vielgestaltig, häufig gefiedert
und dann aus mehreren elliptischen, unterschiedlich großen Teilblättchen
zusammengesetzt.
Die Blätter und die unreifen Früchte
der meisten Nachtschattengewächse - auch bei vielen als Nahrungsmittel
dienenden Arten - enthalten gefährliche Mengen des Steroid-Alkaloids
Solanin. Das Solanin findet sich z. B. auch in den Trieben und den ergrünenden
Stellen der Kartoffel. Die reifen Beeren sind meist der am wenigsten giftige
Teil dieser Pflanzen, doch kann ihr Genuss auch tödlich sein. Nimmt
man eine giftige Menge des Solanins zu sich, so zeigen sich schwere Verdauungsstörungen,
die von Zittern, Schwächegefühlen, Atemnot und Lähmungen
begleitet sein können. Daher sollte man die Triebe der Kartoffeln
sowie die grünen Stellen, die sich manchmal an den Knollen finden,
vor der Zubereitung entfernen. Außerdem sollte man Kartoffelstängel
und -triebe sowie faule Kartoffeln nicht an Vieh verfüttern.
Kornblume,
einjährige,
intensiv blau blühende Pflanze aus der Familie der Korbblütler.
Sie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet und war früher
in ganz Europa als Wildblume in Getreideäckern weit verbreitet. Durch
die verbesserte Saatgutreinigung, vor allem jedoch durch die Verwendung
von Herbiziden (siehe Unkrautbekämpfung) ist sie inzwischen vielerorts
verschwunden und in Mitteleuropa zur Seltenheit geworden. Wegen ihrer hübschen
Blüten ist sie eine beliebte Gartenzierpflanze, und man verwendet
sie gerne in Blumensträußen. Neben der blaublütigen Wildform
gibt es auch Sorten mit weißen, rosafarbenen oder purpurroten Blüten,
die jeweils an den Enden langer, straffer Stängel stehen. Zur gleichen
Gattung zählen auch eine Vielzahl distelartiger Pflanzen
Beifuß,
Gattung aromatisch duftender, ein- bis mehrjähriger Kräuter oder
Sträucher aus der Familie der Korbblütler mit etwa 300 Arten,
die in der nördlichen gemäßigten Zone, im Westen Südamerikas
und in Südafrika vorkommen. In den Steppengebieten der Ebenen und
Berge des westlichen Nordamerika bilden Beifuß-Arten einen charakteristischen
Bestandteil der Vegetation, insbesondere im Gebiet des so genannten Great
Basin westlich der Rocky Mountains in den USA. Die Pflanzen werden dort
allgemein als sagebrush bezeichnet. Die dort häufigste Art, Artemisia
tridentata, ist eine vielverzweigte Pflanze, die 0,3 bis 6 Meter hoch wachsen
kann. Sie hat silbrige, gezahnte Blätter und endständige Gruppen
von kleinen gelben Blüten. Eine ähnliche Art, Artemisia arbuscula,
erreicht eine maximale Höhe von 30 Zentimetern und ist häufig
in den Ebenen von Colorado und Wyoming zu finden. Da Beifuß oft in
solchen Gegenden gedeiht, in denen nur wenig andere holzige Pflanzen vorkommen,
wird er manchmal als Brennmaterial verwendet. In anderen Regionen werden
die Blätter als Winterfutter genutzt. Überweidung einheimischer
Süßgräser hat zu einer Zunahme von Beifuß geführt.
Eine auch in Mitteleuropa vorkommende Beifuß-Art ist der etwa einen
Meter hohe Wermut, der gelbe Blütenköpfchen aufweist. Wermut
dient einerseits zur Herstellung von Spirituosen (deren übermäßiger
Genuss schwere Vergiftungen zur Folge hat) und andererseits zur Wundheilung
sowie Linderung von Magen-, Leber- und Gallenleiden.