Der Ruderalhügel
 1.4. 2000

Zwischen Kugelstoßanlage und Hartplatz haben wir vor Jahren einen Erdhügel aufgeschüttet.

Die damalige Schulleitung war erbost ob dieser Verschandelung des gepflegten einheitlich
grünen Rasens. "Unkräuter" sollten hier wachsen. Das konnte nur eine Untat sein. Doch nach zwei Jahren begann dieser "Unhügel" zu blühen und  heute findet hier manche Botanikstunde statt. Die folgende Seite soll den Wandel dieses Hügels
vom Frühjahr bis zum Herbst zeigen. Trotz Nachtfrost wagen sich die ersten zarten Blüten hervor
 

Gänseblümchen (Bellis perennis)
 Die Blüten des G. ertragen bei trockener
 Luft bis -15°C, ohne dass sie geschädigt
 werden. Das Körbchen schließt sich nachts
 und bei feuchtem Wetter. Außerdem richtet
 es sich nach der Sonne.
 Alte Heilpflanze! Sie enthält Saponine!
 
 
 

Rote Taubnessel ( Lamium purpureum)
Die Blüten werden von langrüsseligen
Hummeln bestäubt,die Samen von Ameisen
verschleppt.Die Samen besitzen Anhängsel, die von
Ameisen gefressen werden. Der eigentliche Same
bleibt hingegen liegen. Daraus wächst dann ein ganzer
Trupp von Pflanzen
 
 

Scharbockskraut ( Ranunculus ficaria)
Früher aß man die Blätter, da sie im zeitigen Frühjahr
schon grün waren, als Salat mit
Heilwirkung gegen Skorbut ( "Scharbock").
Skorbut ist eine Vit.-C-Mangelkrankheit. Die Blätter
enthalten viel Vit.-C, allerdings auch giftiges
Protoanemonin.
 
 

Veilchen (Viola odorata)
Verwilderte alte Zierpflanze neben dem leeren Haus
einer Weinbergschnecke.
 
 
 
 
 
 
 
 

Busch-Windröschen  (Anemona nemorosa)
Enthält die Gifte Anemonin und Protoanemonin  die -mit Saft- auf die Haut gebracht, Entzündungen hervorrufen können.
Es ist unklar, woher der Name "Windröschen" kommt. Angeblich soll er darauf verweisen,dass die Blüten rasch
durch den Wind entblättert werden
 
 
 
 
 
 

Einzelblüte
Hier sieht man den typischen  Blütenbau eines Hahnenfußgewächses (Ranunculaceae)
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Persischer Ehrenpreis (Veronica persica)
War ursprünglich in Kleinasien beheimatet und wurde bei uns nur in Botanischen Gärten gehalten. Von dort
verwilderte er. Auch über den Balkan wanderte er bei uns ein. Ehrenpreisarten werden bei uns im Volksmund
"Männertreu" genannt Die blaue (!) Blütenkrone fällt schon bei leichter Berührung ab. Die Blüten öffnen sich
 auf phototaktische Reize.
 
 

Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
"Frauenmantel" bezieht sich auf die Blattform., die an einen überwurfartigen Mantel erinnert Da die großen Blätter
den Boden bedecken, wird das Regenwasser von der wasserabweisenden Blattoberfläche in einer Sprossrinne zur Wurzel
geleitet.
 
 
 
 

Guttation
Nach warmen Nächten  kann man Wassertropfen an den Blattspitzen erkennen. Durch besondere Wasserspalten bzw. Drüsen
- sogenannte Hydathoden - wird Wasser in Tropfenform abgeschieden.
 
 
 
 
 

Huflattich (Tussilago farfara)
Eine alte Heilpflanze,da sie im Blatt Schleim und Gerbstoffe enthält. Von der Daueranwendung gesammelter Pflanzen als
Tee ist abzuraten, da auch krebserregende Pyrroliziden-Alkaloide enthalten sind. Es handelt sich hier um einen Korbblütler.
 
 
 
 
 
 

Sonnwend-Wolfsmich (Euphorbia helioscopa)
Die Sonnwend-Wolfsmich dreht ihre Blütenstände in die Richtung des einfallenden Lichtes. Darauf beziehen sich deutscher und wissenschaftlicher Artname. (griech. helios=Sonne, scopein =schauen). Der Milchsaft enthält giftige Diterpene. Auf der Haut
kann er Entzündungen hervorrufen. Mehr über die Wolfsmichgewächse hier.
Informationen über Giftpflanzen.
 

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